Die Deutschen halten den Weltrekord im Safttrinken: Pro Jahr sind es mehr als 40 Liter Fruchtsaft, die jeder von uns trinkt. Apfelsaft ist dabei mit einem Jahresverbrauch von etwa 13 Litern unser beliebtestes Fruchtsaftgetränk. Ihm werden nahezu Wunderkräfte nachgesagt: Isotonisch, revitaminisierend und mineralisierend, dabei so gesund.. Aber stimmt das auch?
Heute nehmen wir den Klassiker Apfelsaftschorle einmal näher unter die Lupe:
Was ist dran? Wo ist Vorsicht geboten?
Zunächst einmal kühle Fakten:
0,2 l Apfelsaft enthalten im Durchschnitt:
0,14 mg Provitamin A
77 mg Vitamin C
0,2 mg Eisen
240 mg Kalium
12 mg Calcium
10 mg Magnesium
8g Natrium
Man sieht: Apfelsaft ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen
Zusätzlich sind die Spurenelemente Kupfer, Zink, Chrom und Molybdän sowie die Vitamine B1, B6, Pantothensäure und Folsäure in den Apfelsäften enthalten. Dies ist in mehrfacher Hinsicht bedeutsam für die Gesundheit: Die Inhaltstoffe des Apfelsaftes können Krebs hemmen, sie reduzieren das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und helfen bei der Vorbeugung von Arteriosklerose. Vor dem Frühstück getrunken, soll ein Glas voll naturtrüben Apfelsaftes auch helfen, einen trägen Darm wieder auf Trab zu bringen. Der hohe Gehalt an Kalium und Fructose kann außerdem dazu beitragen, den Blutzucker zu senken.
In jedem Liter Saft stecken die Inhaltsstoffe von drei Kilogramm Äpfeln. Trotzdem sollte niemand glauben, dass das Trinken von Saft den Verzehr ganzer Äpfel überflüssig macht, denn den Säften fehlen zum einen die sekundären Pflanzenstoffe (Hier ist in erster Linie das unter der Schale sitzende Pektin zu nennen, das gut für unseren Cholesterinspiegel ist. Äpfel sollten deshalb auch nicht geschält werden.) und zum anderen auch die Ballaststoffe, die im ganzen Obst enthalten sind und unsere Darmflora und Darmbewegung auf Trab halten.
ABER: Apfelsaft hat viel Zucker
Mit 40 bis 50 Kalorien pro 100 ml bringt es der gesunde Apfelsaft auf ebenso viele Kalorien wie die viel geschmähte Cola, die mit durchschnittlich 45 Kalorien zu Buche schlägt! Gerade als Durstlöscher kommt der kalorienreiche Apfelsaft in reiner Form nicht in Frage, denn mit nur einem Liter Apfelsaft am Tag nimmt man rund 500 Kalorien in flüssiger Form zu sich. Bei einem täglichen Kalorienverbrauch von etwa 2.000 Kalorien (durchschnittlicher Erwachsener), würde ein Viertel des Energiebedarfs damit bereits abgedeckt sein. Diese flüssigen Kalorien können ebenso zu Übergewicht führen wie die Kalorien, die man aus fester Nahrung bezieht, aber im Gegensatz zu diesen sättigen sie nicht, was das Problem noch verschärft.
Und noch ein eher unbekannter Fakt:
Mengen von mehr als 35 Gramm Fruchtzucker wirken abführend. Diese Mengenangaben beziehen sich wohlgemerkt auf gesunde Personen, wobei zu bedenken ist, dass rund ein Drittel der Deutschen wegen einer bestehenden Fructoseintoleranz schon bei viel kleineren Mengen mit Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen reagiert.
Das bedeutet jedoch auf keinen Fall, dass es egal ist, ob man nun Saft oder ein Limonadengetränk zu sich nimmt. Denn eine Limonade oder Cola ist oft mit sehr vielen unnatürlichen Zusatzstoffen versetzt, die den Körper und die Leber gerade von Kindern belasten. Ausserdem fehlen ihnen jegliche der oben aufgeführten positiven Aspekte des Saftes.
Auch vor mit Vitaminen und Mineralien angereicherten Limonaden (oder 'Sportgetränken') sollte man sich hüten. Neueste Studien haben herausgefunden, dass Vitamine und Mineralien in isolierter und chemisch hergestellter Form vom Körper nicht im gleichen Maße erkannt werden wie natürliche Vitamine und daher schlechter bis gar nicht verwertet werden können.
Fazit:
Ja, Apfelsaft hat sehr viele positive Eigenschaften, die negativen Eigenschaften dürfen jedoch nicht ausser acht gelassen werden.
Soweit, so schlecht, könnte man sich nun denken.
Was trinke ich nun, wenn ich im Sommer viel schwitze?
Antwort: Die Mischung machts!
Fitnessdrink Apfelsaftschorle
Eine Schorle aus 1 Teil Apfelsaft und 3 Teilen Mineralwasser ist eine optimale Zusammensetzung.
So kann man sich die positiven Eigenschaften des Saftes zunutze machen und gleichzeitig die Kalorienzufuhr senken.
Das Mineralwasser sollte am besten einen hohen Anteil an Mineralstoffen wie Natrium, Magnesium und Calcium haben. Die Kohlenhydrate aus dem Saft gelangen schnell ins Blut und bringen den Körper und unsere grauen Zellen auf Trab. So kann das erfrischende Getränk während langer Besprechungen oder bei Autofahrten sowohl die Gedächtnisleistung als auch die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit verbessern. Durch einen konstanten Blutzuckerspiegel können außerdem Heißhungerattacken vermieden werden.
Ausserdem prickelt und erfrischt es und schmeckt einfach gut.
Aber Achtung: Bitte die Hände weg von vorgemischten Saftschorlen (zB. Lift). Diese Getränke sind stark mit Zucker versetzt und enthalten wenig natürlichen Fruchtsaftanteil und oft viele Aromen.
Am besten schmeckt es doch immer noch selbst gemischt. Und: dann hat man die Qualität selbst in der Hand.
So, ich hoffe ich konnte mit einigen Vorurteilen aufräumen.
Im nächsten Artikel geht es dann darum, wie man "guten" von "schlechtem" Saft unterscheidet.
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