Dienstag, 12. März 2013

Frühlingsputz im Körper

Passend zum einbrechenden Frühling, stelle ich heute einmal ein paar Nahrungsmittel vor, die auch den Körper den langen und düsteren Wintrer vergessen lassen können. Das sind alles keine neuen Erkenntnisse, aber ich möchte noch einmal ins Gedächtnis rufen, warum viele unserer täglichen Lebensmittel und helfen können:)

Diese Nahrungsmittel bringen die Abwehr auf Trab:

Sauerkraut!
Diese altmodische (und leider sehr an Winter erinnernde) Kohlart liefert sehr viel schnell verfügbares Vitamin C. Zusätzlich gilt es als "Darmputzer" weil es durch seine Milchsäurebakterien die Darmflora stärkt, die den Hauptanteil der Abwehrarbeit leistet.
Ich habe 'frühlingstaugliche' Rezepte mit Sauerkraut nachgereicht! (Siehe Post vom 16.4.13)

Ingwer
Ingwer ist als sehr wirksames Erkältungsmittel schon Jahrtausende bekannt. Denn das hochkonzentrierte Gingerol wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und sogar antiviral!

Lauch
Ähnlich wie das Gingerol wirkt das Allizin im Lauch. Es tötet Bakterien und Pilze ab. Ausserdem ist Lauch reich an Vitamin C.

Käse
Käse wie Gouda, Appemzeller und Cheddar sind reich an Zink und Eiweiss. Zink wird dringend benötigt um das Vitamin C besser für die Abwehr aktivieren zu können. Eiweiss ist der Baustoff für fast alles in unserem Körper, auch die Abwehrzellen. Also ein Käsebrot mit vitaminreichen Tomaten belegen und fertig ist der Frühlings-Gesundheitssnack! Beim Käse bitte immer die fettreiche Variante nehmen, dafür aber dünner belegen. Bei den fettarmen Varianten sind oft so viele Zusatzmittel und Geschmacksverstärker eingesetzt, dass das Endprodukt von seiner Gesundheitswirksamkeit her kaum noch an Käse erinnert.

Senf
im Senf wirken die starken ätherischen Senföle gegen das Wachstum schädlicher Bakterien im Darm. Ausserdem können sie krebserregende Stoffe in der Nahrung unschädlich machen.


Rindfleisch
Wertvoll durch Eisen, viele B-Vitamine, die die Laune steigern und Selen und  Zink. Selen aktiviert die Fresszellen des Immunsystems gegen schädliche Bakterien.


Thunfisch
(bitte immer im eigenen Saft eingelegt, nicht in Öl)
Thunfisch ist aus ähnlichen Gründen wertvoll wie Rindfleisch. Zusätzlich ist er noch reich an Jod und Omega 3 Fettsäuren.

Wach, entspannt und gut gelaunt

Kürbiskerne
können die Hirnleistung verbessern durch reichlich Omega 3 Fettsäuren, Magnesium und Eisen

Hafer
Die althergebrachten Haferflocken (Vollkorn!) liefern von den heimischen Getreiden das meiste Eiweiss. Ausserdem ist es eine reine Vitamin-B Bombe, die die Konzentration ankurbelt und durch gesteigerten Energie Umsatz im Gehirn für gute Laune sorgt.

Rosinen
Her mit dem Studentenfutter!
Denn es ist reich an Eisen und B-Vitaminen

Parmesan
So ein Glück für alle Fans italienischer Pastagerichte!
Dieser Hartkäse ist nämlich nicht nur sehr fettarm, sondern auch reich an Mineralien, vor allem Magnesium und Vitamin B12. Ausserdem hilft Parmesan durch seinen hohen Tryptophangehalt, das der Körper in das Schlafhormon Melatonin umbaut zu einem guten und ausgeglichenen Schlaf verhilft. Tryptophan als häufigstes Eiweiss des Körpers wird auch zum Glückshormon Serotonin gebaut.

Huhn
Auch Hühnerfleisch ist sehr reich an Tryptophan, Vitamin B 12 und Eisen.
unnützes Wissen: Ein 'Hähnchen' muss nicht immer ein Hahn sein, auch Hühner dürfen als 'Hähnchen' verkauft werden. Macht aber für Geschmack und Nährwert keinen Unterschied. :)

Erbsen
bringen den Nerven Kick durch die B-Vitamine 2 und 6, sowie Eisen.

Echte Butter
(bitte keine Margarine, das ist gefärbtes und aromatisiertes Plastik)
Butter liefert Lezithin und Vitamin E. Lezithin ist Nahrung für die Hirnzellen, Vitamin E schützt die fettreichen Teile des Gehirns vor Schäden.

Bananen
liefern viel Tryptophan. Der schlaffördernde Effekt wird durch das beruhigende und herzschützende Mineral Kalium verstärkt.

Lachs
Als Omega 3 Lieferant für die ausgeglichene Frühlingsernährung unverzichtbar!

Vollkornbrot
Alle 'echten' Vollkornprodukte (nur weil sie dunkel sind, sind sie noch lange nicht wirklich aus Vollkorn, oft wird Brot mit Malz gefärbt) enthalten viel von dem Stimmungsvitamin B1. Zink und Selen schützen zusätzlich unsere Hirnzellen.

Avocados
liefern viel Vitamin D. Aber vorsicht, leider sind sie auch sehr fettreich.
Gerade in der dunklen Jahreszeit ist die Aufnahme von Vitamin D durch die Nahrung wichtig, da der Körper es nur unter Sonneneinstrahlung selbst herstellt.
Ich reiche ein tolles Rezept für einen Avocado-Apfel Salat nach. Lecker!

Balsam für Magen und Darm
Um sich richtig fit und ausgeglichen zu fühlen, ist es unabdinglich, dass der Sitz unseres Immunsystems, der Darm, sich wohlfühlt!

Dinkel
liefert B Vitamine, Phosphor und extrem viele Ballaststoffe (10%), die die Darmflora stärken und reinigen.
Siehe auch mein leckeres Kaltofenbrot! Der Frühling ist die beste Zeit mal wieder damit anzufangen! :)

Leinsamen
(kann man auch super ins Kaltofenbrot schütten)
Beim Aufquellen setzen Leinsamen Schleimstoffe frei, die Magen und Darm vor Entzündungen schützen. Sie lindern auch Sodbrennen. Am besten wirksam ist Leinsamenschrot, da die Struktur bereits aufgebrochen ist und die Wirkstoffe so schneller zur Verfügung stehen.

Äpfel
Hoch leben die Pektine! Diese wertvollen löslichen Ballaststoffe nehmen Giftstoffe auf und sind die bevorzugte Nahrung der  nützlichen Darmbakterien. Auch Birnen sind reich an Pektinen und besser bekömmlich, da sie weniger Fruchtsäure enthalten als Äpfel.

Kümmel
Die ätherischen Öle beschleunigen die Magenentleerung, so kann das Essen nicht im Magen gären. Ausserdem hemmen sie Pilze und schädliche Bakterien im Darm

Naturjoghurt
Auch ohne Probiotika unterstützen die Milchsäurebakterien im Joghurt die Darmflora in ihrer Arbeit gegen Fremdstoffe, Gifte und Erreger. Aber Vorsicht bei gezuckerten Varianten. Die hohen Mengen an Industriezucker sind die optimale Nahrungsgrundlage für schädliche Bakterien und Pilze.


So, mit diesen köstlichen Nahrungsmitteln kann ja eigentlich dem aktiven Start in den Frühling nicht viel entgegenstehen. :D
Mal schauen was ich noch für tolle passende Gerichte finde!
Natürlich lasse ich Euch teilhaben!
Eure Britta

Montag, 11. März 2013

Aromastoffe


Es wird Frühling und die Lust mal wieder gesund zu kochen wächst!
Also endlich mal wieder neue Foodfacts von mir! Diesmal zu den Aromastoffen in unseren diversen Nahrungsmitteln:
Viel Spass!

Das Wort Aroma ist sicherlich jedem bekannt. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Aromastoffe, die industriell verarbeiteter Nahrung zugesetzt werden (dürfen).

Zunächst einmal die Basics:
Es gibt 3 verschiedene Typen von Aromastoffen

1. Natürliche Aromastoffe 
Als "natürliche Aromastoffe" dürfen alle Stoffe bezeichnet werden, die aus pflanzlichen oder tierischen Ausgangsstoffen gewonnen wurden. Dazu gibt es verschiedene Verfahren:
- physikalische Verfahren wie auch zB. Destillation und Extraktion mit Lösungsmitteln
- Arbeit mit Enzymen
- mikrobiologische Verfahren (Bakterien etc.)
- herkömmliche Lebensmittelzubereitungsverfahren wie zB. Trocknen, Rösten oder Fermentieren
Das Ausgangsprodukt muss also ein Naturprodukt sein, aus dem dann die Aromastoffe gewonnen werden. Es muss jedoch nicht exakt das Produkt sein, dessen Geschmack durch das Verfahren gewonnen wird. Erdbeeraroma wird zB meist nicht aus Erdbeeren hergestellt. Genaueres hierzu jedoch später.

2.Naturidentische Aromastoffe
Hier spielt der Ausgangsstoff keine Rolle, lediglich das Endprodukt muss am Ende des Herstellungsprozesses mit der chemischen Formel eines natürlichen Aromas identisch sein. Diese Aromastoffe sind meist aus mehreren Einzelsubstanzen zusammengesetzt und besonders stark im Geschmack. So wird unser Beispiel Erdbeeraroma aus ca. 60 Einzelkomponenten zusammengesetzt.

3.Künstliche Aromastoffe
Diese werden ausschliesslich durch chemische Synthese erzeugt und können in der Natur nicht nachgewiesen werden. In Deutschland sind nur 18 künstliche Aromen zugelassen.

Die Deklaration
Knapp 3000 Aromastoffe dürfen in der EU verwendet werden, ohne dass die genauen Substanzen, aus denen sie bestehen bzw gewonnen werden, angegeben werden müssen. Als Deklaration reicht der schlichte Hinweis "Aroma" auf der Verpackung. Mitunter ist die Angabe noch durch Zusätze wie "natürlich" oder "naturidentisch" erweitert, die in ihrer Begrifflichkeit jedoch irrreführend sind. Wie wir ja oben gesehen haben, haben diese Stoffe obwohl “natur” als Wortstamm im Namen vorkommt, mit natürlich wie wir es uns vorstellen oft nicht wirklich viel zu tun.
Nur wenn das Aroma wirklich aus dem namensgebenden Rohstoff gewonnen wurde (sehr selten, meist findet man dies noch in Tees) darf im Beispiel unserer Erdbeere mit “natürliches Erdbeeraroma “deklariert werden. Bei der Bezeichnung “natürliches Aroma Erdbeer” sieht es allerdings schon wieder ganz anders aus.
Wir wissen also nicht, was wir wirklich essen.

Künstliche Aromastoffe werden aus Erdöl gewonnen, naturidentische entstehen im Labor und natürliches Aroma wird u.a. aus Sägespänen und Schimmelpilzen, aus Restprodukten von Schlachthäusern gewonnen. Ausserdem werden sie oft mit Hilfe von Bakterien, Enzymen in mikrobiologischen Verfahren hergestellt. Und all dies muss nicht einmal für den Laien verständlich deklariert werden.
So wird Zitrönensäure zB aus dem Schimmelpilz aspergillus niger, Vannillin mit Hilfe von Bakterien aus einer Reiskornsubstanz hergestellt und die Basis für Erdbeeraroma sind Sägespäne. Kaum jemand weiss also, was er wirklich isst.
Hersteller greifen dennoch so gerne und häufig zu Aromastoffen, da sie schlichtweg günstiger sind als das Aromatisieren mit natürlichen Produkten.
Doch allein diese Tatsachen allein sind nicht das, weshalb wir Aromastoffe so sehr mit Vorsicht geniessen sollten.
Zum Einen: Aromastoffe prägen unseren Geschmack. Wir gewöhnen uns immer mehr an die intensiven Geschmackserlebnisse aus industriellen Produkten. Vielen Kindern schmecken natürliche Lebensmittel oft schon nicht mehr - und das wo gerade Kinder noch über die meisten Geschmacksknospen verfügen und viel feinere Noten und Aromen schmecken könnten als die Industrie uns vorgeben kann.
Zum Anderen gibt es zahlreiche gesundheitliche Implikationen.
Wenn der augenscheinlich gesunde Joghurt noch nie eine Erdbeere gesehen hat, fehlen gleichzeitig die Vitamine und das Bewusstsein, dass man gerade eher eine Süßigkeit als ein wertvolles Nahrungsmittel zu sich genommen hat.
Zudem können Geschmacksverstärker und Aromen appetitanregend wirken und so zum Weiteressen anregen. Manches Kilo zuviel wird daher auf ihre Rechnung gehen.
Das Schlimmste ist jedoch: Die möglichen Risiken für unsere Gesundheit sind per dato nicht ausreichend erforscht,
Für Allergiker und Gesundheitsbewusste bleiben viele Fragen offen, da der begründete Verdacht besteht, dass Aromastoffe Allergien und Überempfindlichkeiten auslösen können.
Da sich Aromastoffe aus vielen Substanzen zusammensetzen ist es oft schwierig, herauszufinden, gegen welche Komponente im Aroma eine Allergie bestehen könnte.
Zudem wirken zT auch gar nicht die Aromastoffe selbst, sondern Trägerstoffe wie Milchzucker allergen.

Über „ernsthaftere“ gesundheitliche Risiken ist bisher noch weniger bekannt. Auch zB. hinsichtlich der Entstehung von Krebs sind die möglichen Risiken von Aromen noch völlig unerforscht.
Zur Zeit untersucht die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit “efsa” wie sicher die verwendeten Stoffe sind und entwirft eine öffentlich einsehbare Datenbank zu den Risiken. Diese ist bisher jedoch noch im Aufbau.


Meine eigene Meinung zum Thema
Lässt man das oben Geschriebene Revue passieren, so kann es vorkommen, dass man sich fassungslos an den Kopf greift, ja fast die Haare rauft. Man stelle sich vor: Uns Menschen werden seit Jahrzehnten Nahrungsmittel (in Massen und völlig legal) aufgetischt, deren Folgen für die Gesundheit noch gar nicht erforscht sind! Und die Baustelle “Aromastoffe” ist eine vergleichsweise harmlose Baustelle im Dschungel der Nahrungsmittelzusätze. Angesichts vieler leider bereits zum normalen Alltag gehörender Zivilisationskrankheiten wie Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, aber auch Alzheimer und Krebs, (deren Entstehung und Wechselwirkung mti unserer Nahrung noch nicht klar ist, aber immer wieder in die Schlagzeilen gerät) ist es unverantwortlich, dass eine Regierung es zulässt, dass die Industrie ungetestete Zusatzstoffe auf die Menschheit “loslässt”. Wie Montignac, ein bekannter Ernährungberater bereits sinngemäß sagte: “Die Menschen werden vergiftet und die Polizei unternimmt Nichts dagegen.”
Leider hat unser Konsumverhalten Mitschuld an diesem Trend in der Industrie, Nahrungsmittel mit günstigen und fragwürdigen Stoffen geschmacklich zu überfrachten. Beim Einkaufen wird nach wie vor mit Vorliebe zu Fertigprodukten ins Regal gegriffen. Meist muus man dies der Unwissenheit oder Gleichgültigkeit der Menschen zuschreiben. Es ist schon paradox. Die meisten Deutschen wollen zwar nur das Beste für ihr Auto(E10? Nein, viel zu gefährlich für den Motor) aber sich und ihren Kindern geben sie erwiesenermaßen schlechten und /oder ungetesteten „Sprit“ für ihren Lebensmotor.
Durch eine leichte Veränderung im Konsumverhalten des Einzelnen, kann man Signale für die Industrie setzen.
Ich kann jedem nur ans Herz legen: Lesen Sie die Zutatenlisten! Man muss nicht sofort ein Experte sein, aber je häufiger man sie liest, desto mehr bekommt man ein Gefühl dafür, was die einzelnen Posten bedeuten! Schliesslich sind die Regeln einfach: Je weniger Posten, desto besser. Je mehr Worte man aus dem Alltagsdeutsch kennt, desto weniger Chemie. Das war schon der ganze Zauber für den Anfang. Versucht es einmal! :)