Heute fuhren wir unsere erste Ernte ein! Sage und schreibe 11 Radieschen brachten wir heute nach Hause! Und die Freude war umso größer, da wir ganz durch Zufall entdeckten, dass sie bereits erntefertig sind, wir hatten erst in ca 2 Wochen damit gerechnet!
Aber beginnen wir von vorne. Wer nun denkt ich sei seit einem Monat heute das erste mal wieder auf dem Acker gewesen.... weit gefehlt. Der Acker ist ein wunderbarer Teil unserer Wochenroutine geworden und wir freuen uns jedes mal wie kleine Schnitzel wenn es wieder heisst: Acker Tag!
Hier unsere Foto Chronologie von Mitte April bis Mitte Mai:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Am 23. April schauten wir noch einmal hin, aber da hatte sich bisher noch nicht sehr viel getan. Es war steinig und feucht und graubraun. Kaum zu glauben, dass es schon in ein paar Wochen grün wuchern soll hier. Aber wir haben vertrauen in Mutter Natur und Vater Acker.
Der nächste große Ackertag war dann der 30. April. Mei, haben wir da alle geackert. Da wurde der Boden gelockert und mit Steinmehl aufgepusht, und was haben wir nicht alles gesät.

Da gab es Spinat (die zweite Ladung, man sät ja versetzt damit nicht 3 Meter Spinat gleichzeitig fertig werden und innerhalb von 3 Tagen gegessen werden wollen).
Die erste Ladung sah schon so aus. Noch gleicht es etwas einem Suchbild, aber er ist da und er ist spinatig grün!

Dann gab es die zweite Ladung Erbsen, denn die erste sah man auch bereits klein und grün und frech aus der Erde spitzen. Na, wer findet sie?

Wir säten heute Kamille, Riesen Radieschen, Sonnenblumen und rote Zwiebeln, die später die fiesen Nematoden von der roten Bete fernhalten sollen.
Und am Ende gab es noch eine freudige Überraschung: Die Radieschen von der Aussaat vor 2 Wochen waren schon richtig grün!

Bäuerin Emma war wie immer mit vollem Elan dabei.
Am Ende waren wir wie immer erschöpft und schmutzig aber sehr sehr glücklich.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
2.5.17 Intermezzo: Heute habe ich meine vorgezogenen Romanesco und Kohlrabi Pflänzchen in den Garten unter ein Vlies gesetzt. Drinnen hätten sie meine Fürsorge keine weiteren zwei Wochen bis sie raus dürfen überlebt. Schwarzer Daumen halt. :D
Heute, am 18.5.17 weiss ich, knapp ein Drittel der ausgesetzten Pflänzchen hat das überlebt. Wenn ich an Oma Karins mitleidiges Gesicht angesichts der kleinen zarten Dinger, die meist nicht viel mehr als ein paar gelbliche Keimblättchen zeigten, denke, erkenne ich: Zumindest sie hat es auch nicht anders erwartet. :D Memo an mich: Nur vorziehen was man unbedingt vorziehen muss! Aber zu meiner Ehrenrettung: Meine Kürbisse und Zucchini gedeihen prächtig!!!!
Nachtrag aus dem Hochsommer: Wir haben drei prächtige Kürbisse, aber von den daheim noch so gut aussehenden Zucchini Pflanzen hat keine einzige die Auswilderung auf den Acker überstanden. Ich habe dann im Baumarkt welche gekauft , und siehe da, sie wachsen und gedeihen und wuchern und belästigen uns nahezu mit ihrer Zucchini Schwemme.
-----------------------------------------------------------
Nach dem letzten Ackertag am 30. April kamen 2 Wochen Dauerregen, und zwar so stark, dass man mitsamt seines Saatgutes hinfort geschwemmt worden wäre, hätte man versucht auf den Acker zu gehen.
So wurde der 10.5.17 unser nächster Ackertag. Diesmal war es ein reiner Frauentag, Simone, Mathilda, Emma und ich zogen los um den ersten richtig schönen Tag seit langem auf dem Acker zu genießen und zu nutzen. Ausserdem war heute der 5. Vollmond nach der Wintersonnnenwende - also traditionell Beltane, das Fruchtbarkeitsfest. Na, da muss man doch einfach auf den Acker gehen!
Und siehe da: Den Pflanzen hatte das Regenwetter sehr sehr gut gefallen! Zum Vergleich zum letzten Mal:
Spinat, Erbse und Radieschen, 10 Tage nach dem letzten Foto. Wahnsinn, oder?
![]() |
Ringelblume |
![]() |
Radieschen - Mangold - Salat |
Und dann hat uns noch das Dreiergespann Radiechen (mitte) - Mangold (links) - Pflücksalat (rechts) mit schickem Grün überrascht, ähnlich wie die Ringelblume, auf die ich mich wegen ihrer medizinischen Anwendungen schon besonders freue.
Ausserdem säten wir heute fleissig aus, die Kinder halfen wie immer mit einer unglaublichen, fast meditativen Ruhe mit. Immer abwechselnd durfte eine die Samen in die Erde legen, und die andere angießen. Dann wurde gewechselt. Man schaffte es allerdings dennoch, darüber in Streit zu geraten, mehr als einmal. :D

Im Hintergrund rechts sieht man unseren neuen Nachbarn, von dem wir gerade beschlossen hatten, ihn nicht leiden zu können.
Wir hatten nämlich den tollkühnen Plan gefasst, den vermeintlich noch freien Acker neben uns ebenfalls zu mieten, so dass wir noch mehr anbauen können. Hoffnungsfroh nannten wir unsere Chatgruppe schon in "die Großbauern" um, bis die Bäuerin uns eröffnete, dass zwei Tage vor unserer Anfrage dieser Teil vermietet worden sei! Pah. Und dann hatten diese Nachbarn auch noch Schnüre gespannt um akkurat aussäen zu können. Klar, so jemanden kann niemand leiden.
Aber es war wie so oft, im Gespräch stellte Herr Nachbar sich dann als sehr nett uns hilfsbereit und genauso unerfahren wie wir heraus. Unmöglich ihn zu hassen. :D

Gut, dass danach das Beltanegrillen in unserem Garten geplant war, zu dem auch unsere Männer zu uns stoßen sollten.
Und so klang dieser wunderschöne warme Frühlingstag feucht fröhlich mit viel Essen und viel Kindergesang auf dem Trampolin erst spät am Abend aus. Perfekt, so muss das sein und gut, dass ich davon keine Fotos habe. :D
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Sa, 13. 5. 17 - Auspflanztag
Endlich ist es seit ein paar Tagen stabil schön! Meine liebe Familie und ich wagten heute einen Baumarktbesuch... und wie damals mit den Samentütchen, verfiel ich erneut in einen grün beblätterten Pflanzen Kaufrausch. Massenhaft Gemüsepflanzen, kräftig, groß und grün und so günstig!!!! Gleich packte ich 12 Kohlrabi (5€), 24 Blumenkohl(5€), 6 Brokkoli (2,50€), 12 Stangensellerie(3 €), 2 normale Zucchini - 5€ (daheim ziehe ich Rondini und Patissons vor) und eine schicke Aubergine (arg teuer für 6 €). So viel lebendiges Grün für so wenig Geld!!!! Wieso also den Stress des Vorziehens mitmachen wenn man mit solch einem schwarzen Daumen für Zimmerpflanzen gesegnet ist wie ich??? Und ich sage euch, dieser Einkauf ist nur so klein geblieben weil ich meine Selbstbeherrschung für ein ganzes Jahr aufgebraucht habe. Mindestens!

Heute begleitete uns Oma Karin auf den Acker, die das Projekt ja noch gar nicht gesehen hatte und nach wie vor den Kopf über meine Euphorie schüttelte. Sie half mir kräftig beim einpflanzen während Michi und Emma ebenso kräftig dabei halfen uns zu verschönern. Die Kletten waren ein riesen Spaß für alle. :D

Da heute der "Britta vergisst ihr Handy " Tag war, gibt es von den Pflanzen bisher leider keine Fotos, aber das folgt ganz sicher. :D
Und was gab es als wir nach Hause kamen vom erfolgreichen ackern? Na klar, Ramazotti und Grillen! Ist sie nicht schön, die warme Jahreszeit? :D
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Planung - Interlude
Ich möchte heute darauf hinweisen, dass meine Planung mittlerweile das ausggeklügelste Meisterwerk ist, als das ich sie mir vorgstellt habe. Kein Verlaufen mehr auf dem Acker, ich weiss immer genau, was wo ist und was noch wo hinkommen soll.
Heute, am 13.5.17 bin ich noch einen Schritt weiter gegangen. Der Frühling ist endlich voll da, die erste Ernte steht quasi vor der Tür, da ist es nur logisch, dass ich meine Planung um einen Ernteplan erweitere!
Jaha, hinter jeder Parzelle steht nun, welches Gemüse (und welche Charge davon) ausgehend vom Tag der Aussaaat (Pflanzung) wann erntereif sein wird. Zusätzlich habe ich einen alleinigen Ernteplan erstellt, in dem ich die Erntemonate farblich markiert habe.
Wie nicht anders zu erwarten ist der absolute Höhepunkt im Juli und ein wenig noch im August zu erwarten. Ich bin so unglaublich gespannt!
Donnerstag, 18.5.17
Heute war es nun so weit. Wir brachten meine sorgsam herangezüchteten Zucchini und Kürbispflanzen auf den Acker, denn hinter der Scheibe auf der Fensterbank wurde es ihnen langsam aber sicher zu warm.
Es ist ein komisches Gefühl... Da setzt man seine Kleinen aus, am Abend, denn tagsüber ist es momentan zu heiss... und nun sitze ich hier und mache mir ernsthaft Gedanken. Ist es ihnen jetzt nicht zu kalt? In Emmas Zimmer über der Heizung war es ja schon auch nachts noch sehr warm... Ob es bald mal wieder regnet? Nicht dass es ihnen zu trocken wird und sie nicht anwachsen, schliesslich sind sie verwöhnt, ich habe sie hier ja jeden Tag liebevoll gegossen (und war absolut stolz, dass sie mir meine Pflege nicht übel genommen haben). Und zu guter Letzt: Habe ich wirklich die richtigen Pflanzen zusammen und auf den richtigen Platz gestellt?
Man soll schließlich Zucchini immer zu zweit auspflanzen, sonst tragen sie nicht wirklich. Hört sich simpel an, es ergab sich jedoch beim genaueren Hinschauen ein Problem: Ich stellte fest, dass ich beim mehrmaligen Umtopfen vollkommen aus den Augen verloren hatte, welche der Kürbisgewächse nun in welchem Topf steckt - und die sehen alle gleich aus! Also machte ich mich im Internet auf die Jagd nach den kleinen aber feinen Details der Kürbisartigen um herauszufinden, welche meiner 9 Pflanzen auf der Fensterbank nun begattungstechnisch gute Nachbarn wären und welche nicht. Bald wurde ich auch scheinbar fündig: Der Kürbis hat im Vergleich zu den anderen eher runde Blätter, die Patisson sehr spitze Blätter und die Rondini bildet lange Ranken aus.
Der Juli wird zeigen, ob ich recht behalten habe. :D Ich bin sehr gespannt. Auf jeden Fall habe ich allen eine gute Ladung Hornspäne als Dünger und viele gute Wünsche mit auf den Weg gegeben. Die Zucchini waren ja sowieso mein Herzensprojekt, und weil ich mich zwischen den drei verschiedenen Sorten nicht entscheiden konnte, mussten die 6 Paprikapflanzen (eins meiner ungeliebtesten Gemüse) in unseren Garten weichen. Karin macht gottdeidank alles mit und hat mir ein halbes Beet für die Paprika frei geräumt. Auch die vor kurzen gekaufte teure Aubergine fand dort ein Heim, als ich im Internet las, dass Auberginen genau solche Mimöschen wie Tomaten sind, viel Wasser brauchen, nur von unten gegossen werden dürfen und überhaupt nur im Gewächshaus "werfen". Auch 5 übrig gebliebene Stangensellerie und 8 Blumenkohl bevölkern nun die proskeschen Beete. Ich bin gespannt ob sich unterschiede in Wachstum und Frucht erkennen lassen zwischen dem Acker und dem Garten . :)
Apropos Unterschiede zum Garten:
Heute, etwa einen Monat nach der Übernahme des Ackers, habe ich auch das erste mal so etwas ähnliches wie Unkraut beseitigen betrieben. Die meisten Gartenbesitzer glauben ja immer noch nicht dass man nicht gießen und auch kaum jäten muss. Mit "sowas wie" Unkraut beseitigen meine ich, dass das bissl was da seine Köpfchen aus der Erde streckte, immer noch nicht wirklich den Namen Unkraut verdient hatte. Ich nahm also den Rat unseres Bauernfreundes Stefan an (ein professioneller Bauer mit eigenem Hof, kein Vergleich zu uns) und fuhr mit der Hacke über die bereiche, in denen grüne Spitzen zu sehen waren. Schnell war das Zeug entwurzelt und umgehauen. Mal schauen wie lange es braucht um wieder aufzustehen. Aber laut Stefan geht man in 2 Wochen einfach nochmal mit der Harke durch und gibt dem was nachkommt oder weder aufsteht, den Rest. Wir werden sehen wie es sich mit dieser Theorie auf unserem Acker verhält.


Und was gab es nach diesem schönen Tag auf dem Acker? Nein, natürlich nicht schon wieder grillen und Ramazzotti, was denkt ihr von uns???
Nein, es gab leckeres Essen bei Mauro im Sportheim und zum Nachtisch einen äh... Ramazotti. :D